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Zwei Ingenieure in einer Produktionshalle schauen gemeinsam auf einen Plan

Infektionsarme Mobilität: Raumluftmessung in autonomen Fahrzeugen

Diverse Partner aus der internationalen Wirtschaft und Wissenschaft sind am vielversprechenden EU-Vorzeigeprojekt „SHOW“ im Bereich Mobilität der Zukunft beteiligt. Auch die DURAG GROUP engagiert sich: Für einen begrenzten Untersuchungszeitraum stellte GRIMM AEROSOL TECHNIK, ein Unternehmen der DURAG GROUP, zwei seiner bewährten Präzisionsgeräte im Bereich Luftqualitätsmessung zur Verfügung. Zum Einsatz kommen sie im Zuge des autonomen Shuttleservices „SURAAA“, der aktuell im Ballungsraum Klagenfurt in Österreich getestet wird.

Auf einen Blick

Kunde: PDCP GmbH / „SURAAA“ im Rahmen des EU-H2020-Projektes „SHOW“, Österreich
Branche: Mobilität, Wissenschaft und Forschung
Anwendung: Raumluftmessung in einer Testreihe mit autonomen Fahrzeugen
Produkte: DustDecoder 11-D & mobiles Weitbereichs-Aerosolspektrometer MiniWRAS

Autonome, infektionsarme Mobilität der Zukunft

Als kombinierte Feldforschungs- und Beratungsorganisation für innovative Mobilität betreibt die PDCP GmbH mit „SURAAA“ einen autonomen Shuttleservice in Klagenfurt am Wörthersee. „Unser Pionierprojekt ist seit 2018 montags bis freitags zwischen zehn und 16 Uhr nach Fahrplan unterwegs“, beschreibt der PDCP-Projektverantwortliche Walter Prutej das im wahrsten Sinne des Wortes wegweisende Programm.

Die Abkürzung „SURAAA“ steht für „Smart Urban Region Austria Alps Adriatic“. Dem Ganzen kommt eine Vorreiterrolle im Bereich der ersten und letzten Meile zu – nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Seit 2019 wird „SURAAA“ vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) auf der Kompetenzkarte für automatisierte Mobilität geführt.

Ziel ist die Minimierung von Verkehrsemissionen

Seit dem 1. Januar 2021 ist „SURAAA“ zudem Teil des „EU Horizon 2020 Research and Innovation Programme“. Im Rahmen des Projektes „SHOW“ („SHared automation Operating models for Worldwide adoption“) wird der Einsatz elektrifizierter, vernetzter sowie automatisierter Flotten im Personenverkehr und in der Logistik in (peri-)urbanen Räumen in ganz Europa getestet. Auf diese Weise sollen die Flotten für den Regelbetrieb optimiert und neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden. Übergeordnetes Ziel ist die Minimierung von Verkehrsemissionen wie CO2 und Lärm durch den Einsatz neuer fahrzeug- und mobilitätsrelevanter Technologien.

An „SHOW“ sind insgesamt 69 Projektpartner aus 13 EU-Ländern sowie zehn weiteren Nationen beteiligt, Als Konsortialführer fungieren der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (International Association of Public Transport, UITP), der Forschungsdienstleister ERTICO, das Städtenetzwerk Eurocities und andere. Bis zum Projektende am 30. September gibt es dabei neben den Use Cases „Mobility as a Service” und “Logistics as a Service” einen dritten, den “COVID-19 Use Case“ – hier kommen die Produkte der DURAG GROUP zum Einsatz.

„SURAAA“-Testreihe: Autonomes Fahren kombiniert mit dem ÖPNV

Die Idee des „SURAAA“-Projektes folgt Zielen der Europäischen Union, die die Mobilität der Zukunft als Kombination des autonomen Fahrens in Verbindung mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sieht. Zum Einsatz kommen dabei automatisierte Elektrokleinbusse, die fahrerlos im Straßenverkehr unterwegs sind. Ein Ausgangspunkt ist der sich verschärfende Mangel an Fahrer:innen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der in der europäischen Mobilität eine zentrale Rolle spielt.

Hinzu kommt, dass 40 Prozent der Autofahrten in Österreich kürzer als 2,5 Kilometer sind. Pkw werden erwiesenermaßen oft lediglich eine halbe Stunde am Tag bewegt, sind die restlichen 23,5 Stunden geparkt und belegen so wertvollen urbanen Raum. „Hier setzen wir mit den automatisierten Fahrten an. Wir wollen einen intelligenten Beitrag für die Mobilität der Zukunft leisten“, so Prutej. Dies soll über das Testprogramm gelingen, das vor zwei Jahren vom Verkehrsministerium als die innovativste Mobilitätslösung Österreichs ausgezeichnet wurde.

Alltagstauglichkeitstest im Ballungsraum Klagenfurt

Der Projektversuch findet in Klagenfurt statt, doch alles begann im Jahr 2017 in Pörtschach am Wörthersee, wo das Headquarter der PDCP GmbH liegt. Dort testet und entwickelt „SURAAA“ seither in Kooperation mit Partnern wie beispielsweise dem Land Kärnten den Einsatz elektrifizierter, automatisierter Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr. „Wir hatten dort bis Anfang 2024 eine komplexe Strecke“, sagt Prutej. „Nun ging es darum, den nächsten Schritt zu gehen, deshalb haben wir eine Strecke mit fünf Ampelanlagen, Kreisverkehr, Autobahnanschluss und Bahnhof gesucht. Für die nächste Projektphase brauchten wir Mobilitätsknotenpunkte, einen großen Arbeits-, Bildungs- und Wohnraum. Das alles gibt es in Klagenfurt-West, der am stärksten wachsende Ballungsraum Österreichs, der gleichzeitig wegen des Wörthersees sehr touristisch genutzt wird.“

Dort ergibt sich eine weitere österreichische Premiere: Erstmals ist eine automatisierte Flotte unterwegs. Drei Pkw übernehmen parallel verschiedene Routen, und zwar in einer autonomen Flotte, die zugleich hybrid in den ÖPNV integriert ist. „In Kürze werden wir auch einen On-Demand-Verkehr per App anbieten“, erläutert Prutej.

Ausblick: Entwicklung von Luftfiltersystemen

Das Anwendungsbeispiel, in dem die Aerosolmessungen mit den Produkten von GRIMM AEROSOL TECHNIK durchgeführt werden, betrifft die Erprobung eines infektionsarmen Personentransports in öffentlichen, autonomen Verkehrsmitteln. Neben dem kontaktlosen Fahren liegt der Fokus auf desinfizierten Oberflächen und der Atemluft, wobei verschiedene Ansätze und Methoden erprobt werden. Dabei stellt die Aerosolmessung im Fahrgastraum einen wichtigen Bestandteil zur Überprüfung der Notwendigkeit und Wirksamkeit von hocheffizienten Filtersystemen (HEPA) im automatisierten Shuttle dar.

Walter Prutej fasst zusammen: „Wir haben im ,SHOW‘-Projekt die Aufgabe, zu simulieren, wie der öffentliche Verkehr im Fall einer Pandemie sicher, kontaktlos und im Idealfall keimfrei funktionieren kann.“ In einem Folgeprojekt, so Prutej, könnten gemeinsam Systempakete entwickelt werden, um vorbereitet zu sein, wenn es zu einer neuen Pandemie komme. Dann könnte relativ schnell gehandelt und es könnten passende Luftreinhaltungsgeräte in Busse, Züge oder Flugzeuge eingebaut werden.

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